Boutougou und seine Schule

Boutougou und seine Schule

Nach 40 km und etwa einer Stunde Autofahrt auf der N6 erreicht man von der Hauptstadt Ouagadougou kommend Saponé. Dort verlässt man die asphaltierte (aber mit tiefen Schlaglöchern versehene) Hauptstraße und muss dann unter günstigen klimatischen Bedingungen – das heißt außenhalb der Regenzeit – auf einer Staubpiste ca. 15 km bzw. eine halbe Stunde weiterfahren, bis man das Dorf Boutougou in der Provinz Bazèga erreicht. Während der Regenzeit ist dies meist nicht möglich. Das „Dorf“ besteht aus einer Ansammlung von Einzelgehöften, die traditionell „concessions“ genannt werden. Es gibt keinen elektrischen Strom, kein Geschäft, kein Café – aber seit 2001 eine Schule, auf die die Einwohner sehr stolz sind und in die ihre Kinder – sowohl Mädchen als auch Buben – seither gehen. „Gehen“ im wahrsten Sinn des Wortes: Oft ist der Schulbesuch auch mit einer Stunde Fußmarsch für die Kleinen verbunden. Dies war auch eines der Schlüsselprobleme, die es zu lösen galt: Da der Unterricht sowohl vormittags als auch nach einer Mittagspause am Nachmittag stattfindet, war es notwendig, den Kindern ein Mittagessen zur Verfügung zu stellen, da sonst die meisten Kinder nur vormittags den Unterricht besuchen können. Das gelang, indem ein zusätzlicher Brunnen gegraben wurde und die Eltern der umliegenden Gehöfte bereit waren, das Mittagessen zuzubereiten. In der Regel besteht dies aus Reis und Bohnen. Der Elternverein kümmert sich nun darum. Es gibt eine allerdings nicht sehr verlässliche und vom jeweiligen Ernteaufkommen abhängige staatliche Unterstützung, aber auch hier bietet unser Verein seit Jahren substanzielle Hilfe. Vollständig von unserer Hilfe abhängig ist die Schule bezüglich Lehrmittelbehelfe.
Eine Grundregel unserer Hilfe ist, dass wir versuchen, so viel wie möglich die Bevölkerung, den Elternverein und die Lehrer in unsere Hilfsaktionen einzubeziehen.
Die diesbezüglichen Besprechungen finden unter dem „arbre à palabres“ statt, sei es der große Baobab (Affenbrotbaum) oder einer der großen Bäume mit ihren dichten, ausladenden Kronen. Hier kommen die Dorfältesten, die Lehrerinnen und Lehrer und Vertreter des Elternvereins mit uns als Unterstützern zusammen, um zu besprechen, was im vergangenen Jahr gut gelaufen ist, wo es Probleme gab und wo und wie aktuell geholfen werden kann. Wenn die Hilfe in Form von Geld erfolgt, dann gibt es eine genaue Abrechnung mit allen detaillierten Belegen. Die Übergabe der benötigten Teilsummen erfolgt jeweils in bar und wird von allen Anwesenden einzeln nachkontrolliert. Somit ist eine genaue sozial transparente Kontrolle gegeben.